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15.06.2009

Wir ernten, was wir sähen

Was soll man dem noch hinzufügen, was ich euch heute schon gesagt habe? Ihr seht, selbst in der Volksweisheit sind diese Wahrheiten bekannt, denn es heisst: "Wer Wind sät, wird Sturm ernten." Warum sollte das nur für den Wind gelten? Das Wort "Wind" kann durch viele andere Wörter wie Hass oder aber Sanftmut, Güte oder Reinheit ersetzt werden, und jedesmal kann man die Sache weiterentwickeln, um aufzuzeigen, welche Folgen sich daraus ergeben. Wenn man nur einmal bei diesem Satz verweilt, was kann man daraus doch alles ableiten! Aber die Menschen wiederholen ihn immer wieder und haben ihn doch nicht begriffen.

Wenn bei einem Gärtner das nicht wächst, was er auch nicht gesät hat, bleibt er gerecht und ehrlich; er lehnt sich nicht dagegen auf, hebt kein Klagegeschrei an, sondern sagt einfach: "Was willst Du, mein Lieber, das du keine Zeit hattest, Karotten zu säen, hast du nun auch keine. Aber du hast Salat, Petersilie und Zwiebeln, da du das gesät hast." Dem Anschein nach sind die Menschen recht gebildet, soweit es sich um Landwirtschaft handelt. Wenn es um Früchte und Gemüse geht sind sie gebildet, sobald es sich jedoch um die Bereiche der Seele und der Gedanken handelt, wissen sie von nichts mehr und meinen, sie würden Glück, Freude und Frieden ernten, auch wenn sie Gewalt, Grausdamkeit und Bosheit säen. Nachher regen sie sich auf, sind wütend und entrüstet. Sie sind wohl doch keine so guten Landwirte.

Die erste moralische Regel besagt, dass man sich niemals Gedanken, Gefühlen oder Handlungen hingeben darf, die gefährlich oder schädlich für andere sind. Denn euch wird die Ernte nicht erspart, und ihr werdet sie "verdauen" müssen. Falls die Ernte giftig ist, werdet ihr als erste mit davon betroffen sein. Wenn ihr dies als absolute Regel annehmt, beginnt ihr, an eurer Vollkommenheit zu arbeiten. Ich weiss schon, was die Menschen oft daran hindert, die Dinge zu begreifen. Es liegt daran, dass die Auswirkungen der Gesetze so langsam in Erscheinung treten; weder das Gute noch das Schlechte zeigt sich sofort. Ein Mensch kann ständig die Gesetze übertreten, und doch läuft alles gut für ihn. Er ist ein grosser Esser und Trinker, er macht unlautere Geschäfte, und die anderen, die ihn so sehen, sagen sich: "Da er niemals zur Rechenschaft gezogen wird, gibt es kein Recht und keine Gerechtigkeit." Und sie machen es ihm nach. Ein anderer, der rechtschaffen ist, Gutes tut und betet, dem widerfährt deswegen auch nicht gleich etwas Gutes. Folglich schliessen die anderen daraus, dass es sich gar nicht lohnt, es ihm gleichzutun.

Alle denken, wenn es eine Gerechtigkeit gäbe, müsste sie sich schneller bemerkbar machen. Sie kennen den Grund nicht, warum die guten oder schlechten Folgen so langsam eintreten. Sie machen sich darüber Gedanken und sagen sich: "Es wäre besser, die Gesetze würden schneller wirksam werden, denn dann würde man gleich eines besseren belehrt, würde die Sache begreifen und es nicht wieder tun, man würde sich mehr zusammennehmen.

Nun, ich kenne den Grund für diese Langsamkeit. Darin zeigt sich die Güte und Milde der kosmischen Intelligenz, die den Menschen Zeit geben will, Erfahrungen zu machen, nachzudenken und auch zu bereuen, sich zu bessern und die Fehler wiedergutzumachen. Würden die Gesetze vorsehen, dass die Menschen unmittelbar auf ihre Fehler hin bestraft werden, würde sie das erdrücken; sie könnten sich ja auch gar nicht einmal bessern. Lässt man ihnen jedoch mehr Zeit, indem man ihnen nur hier und dort ein paar Unannehmlichkeiten schickt, die sie ein wenig zwicken und beissen, um sie zum Nachdenken zu bringen, so haben sie die Möglichkeit, den Schaden wiedergutzumachen.

Auch wer Gutes tut, wird nicht sofort belohnt; denn würde er sogleich eine Belohnung erhalten, finge er an, sich gehenzulassen. Und dann würde er bald alle Gesetze übertreten. Darum lässt der Himmel zu, dass er zuerst ein wenig stärker wird, damit er Standfestigkeit erlangt und sich selbst kennenlernt. Man gibt ihm nicht gleich alles, um zu sehen, inwieweit er mit seinen guten Handlungen weitermacht. Ihr seht also, es gibt Gründe für das langsame Einsetzen der Wirkungen. Es ist aber absolut sicher, dass Gutes wieder Gutes bringt und dass Schlechtes ein schlechtes Ende nimmt. Es ist nur schwierig zu sagen, wieviel Zeit dafür nötig ist. Es kann langsam oder schnell gehen, aber das Gesetz ist gültig.

Aber natürlich, wenn es mit der ganzen Welt bergab geht, braucht man schon eine enorme Stärke und Kraft, einen festen Willen, Entschlossenheit und Glauben, um beständig gut zu handeln! Und gerade das ist verdienstvoll, denn unter anderen Bedingungen ist es ja leicht, an das Gute zu glauben und in seinem Sinne zu handeln. Dann ist ja alles angenehm, wohltuend und einfach. Aber gerade jetzt, wo die Bedingungen immer schwieriger werden, ist es verdienstvoll weiterzumachen, ohne sich davon beeinflussen zu lassen. Schüler wie Meister bemühen sich immer darum, sich nur auf die Kräfte und Möglichkeiten ihres Geistes zu verlassen. Selbst unter schwierigsten Bedingungen sind sie ständig darum bemüht, im Inneren die Kräfte des Willens, des Guten und des Lichtes zu erwecken. Daran erkennt man einen echten Menschen des Geistes. Durch ihr Reden können sich gewiss viele Leute für solche ausgeben, nur bei den geringsten Unannehmlichkeiten fallen sie sofort um.

Jeder erwartet, dass alle anderen taktvoll, freundlich, geduldig und nachsichtig mit ihm umgehen. Meinetwegen, aber wie kann man das erreichen? Indem man damit anfängt, selbst so zu handeln. Wollt ihr, dass sich jemand gut euch gegenüber verhält, dann macht es ebenso. Nun werdet ihr sagen: "Das wissen wir doch!" Ja, in der Theorie, denn es gibt Millionen von Menschen auf der Erde, die sich grob, hart und sogar grausam zeigen und sich doch immer wieder wundern, wenn die anderen entsprechend reagieren. Sie sind überzeugt davon, dass die anderen sich unterwerfen und sich ihrem Willen beugen müssten.

Lest nur in der Geschichte, und ihr werdet sehen, dass zum Beispiel viele Männer unter Drohungen und Schlägen die Lieber einer Frau erlangen wollten. Zwar konnte es sein, dass die Frau sich aus Angst gezwungenermassen einem Mann ergab, im Innern jedoch, in Seele, Herz und Geist war sie Millionen Meilen von ihm entfernt. Auf diese Weise kann man niemals die Seele eines Menschen gewinnen. Das meinen die Leute nun aber, und auf allen Gebieten wenden neun Zehntel der Menschheit weiterhin diese Methoden an, um ihre Ziele zu erreichen. Schaut nur ihr Verhalten an; sie glauben, zufriedenstellende Ergebnisse zu erlangen mit Methoden, die völlig im Gegensatz zu ihren Wünschen sind. Sie glauben hingegen nicht, dass sie Sanftmut, Liebe und Güte erhalten, wenn sie nur Gleiches säen.

Und doch, ich kann euch das versichern, selbst wenn sich jemand widerlich und gemein euch gegenüber benimmt, fahrt nur fort, ihm Gutes entgegenzuhalten, und er wird eines Tages seine Haltung aufgeben. Denn das Gesetz entspricht der Wahrheit: eines Tages werdet ihr ernten, was ihr gesät habt. Wäre dieses Gesetz besser bekannt, und verstände man auch, es anzuwenden, hätte die Erde seit langem ein anderes Gesicht. Mit dem Verstand kennt man es natürlich, aber durch sein Tun und Treiben, seine Haltung und sein Benehmen, macht man doch gerade das, was letztlich bewirkt, dass man nicht erhält, was man sich wünscht.

Will man Zuneigung und Vertrauen geniessen, muss man diese herbeirufen. – "Aber wir rufen sie doch herbei, nur kommen sie nicht!" – Nein, wenn ich hier herbeirufen sage, bedeutet es eigentlich, man muss sie hervorrufen. Denn wenn ihr in euch selbst gute Zustände hervorruft, ist es hundertprozentig sicher, dass ihr sie auch bei anderen vorfinden werdet. Nur dadurch, dass ihr sie in euch selbst hervorruft, ruft ihr sie auch herbei. Darin liegt die ganze Magie. Wenn es den Menschen nicht gelingt, Liebe und Freude anzuziehen, liegt es nur daran, dass sie sich nicht darauf konzentriert haben, diese auch in sich selbst zu erzeugen und auszustrahlen, damit sie dann eines Tages von anderer Seite wieder auf sie zukommen.

Also, probiert es nur einmal aus: Wenn ihr etwas bekommen möchtet, was euch sehr am Herzen liegt, versucht zuerst, das gleiche zu geben, dann werdet ihr es auch sofort wieder erhalten. Man kann nichts bekommen, was man nicht zuvor gegeben hat. Nun werdet ihr sagen: "Das stimmt doch nicht, es gibt sehr reiche, hochgestellte Persönlichkeiten, die den anderen nichts geben, die verschlossen und voller Verachtung sind, und doch werden ihnen von allen Seiten Achtung, Respekt und Ehrungen entgegengebracht." Nun, das liegt aber nur daran, dass sie alles das in der Vergangenheit auch einmal gegeben haben, und nun erhalten sie es wieder. Wenn sie allerdings weiterhin hochmütig und lieblos bleiben, werden sie später durch andere auch genau das zurückbekommen.

Das Geheimnis des Erfolges und des Glücks liegt darin, das selbst hervorzubringen, was ihr erhalten wollt. Wünscht ihr ein Lächeln und freundliche Gesichter, dann lächtelt und macht ein freundliches Gesicht. Wollt ihr, dass der Himmel oder ein Engel zu euch kommt und euch belehrt, dann sucht euch jemanden, der weniger weiss als ihr, und schenkt ihm euer Licht. Das strahlt sofort in die unsichtbare Welt hinein, und dadurch ruft ihr jemanden herbei, der Gleiches mit euch tut.

Oh ja, dieses Gesetz ist grossartig, und man kann es sich in vielen anderen Bereichen zunutze machen. Denn nur zu lächeln und dafür wieder ein Lächeln zu empfangen, das ist ja nichts besonderes. Ihr habt ein Lächeln zu empfangen, das ist ja nichts besonderes. Ihr habt ein Lächeln verschenkt und eines zurückbekommen. Ihr wart also freundlich und nett, und man war freundlich und nett mit euch, das ist ja schön und gut. Ihr habt also Höflichkeiten ausgetauscht, das ist klar, und das ist auch nötig, und ihr fühlt euch nun aufgemuntert. Man sollte dieses Gesetz aber auch in anderen Bereichen anwenden, wo es weitaus grössere Ergebnisse bringt als ein Lächeln, einen Händedruck, einen netten Blick oder so nebenbei ein paar freundliche Worte. Das ganze Universum kann man mit diesem Gesetz in Bewegung bringen, und das ist doch interessant, wenn man sehr, sehr weit hinausgehen und Regionen im Weltraum in Bewegung bringen kann.

Ihr könnt nur Früchte ernten, die den Samen entsprechen, die ihr ausgesäht habt. Es mögen Unwetter dazwischengekommen sein, vielleicht war die Sonne zu stark und hat alles versengt, es mag an Regen gefehlt haben oder eure Saat kann von den Vögeln und Maulwürfen gefressen worden sein, aber all das ist eine andere Frage. Das sind Zwischenfälle, die an der Realität nichts ändern. Was der Same in seinem Innern besitzt, kann man ihm nicht nehmen. Zwar kann man verhindern, dass er Früchte bringt, aber in seiner Art kann man ihn nicht ändern. Und ich spreche hier von der Art des Samens.

Wenn ihr also immer freundlich, nett und höflich seid und man euch doch grobe Worte sagt, so muss man das im Einzelfall näher betrachten und schauen, von wem das kommt und unter welchen Voraussetzungen. Vielleicht seid ihr zu gut, zu hilfsbereit, zu grosszügig und vertrauensselig und werdet dann natürlich als Einfaltspinsel abgestempelt, womit ihr vorübergehend den darauf üblichen menschlichen Verhaltensweisen ausgeliefert seid. Aber das hat weiter keine grosse Bedeutung, denn die Leute und die Umstände ändern sich, während die Gesetze doch unumstösslich sind. Und wenn sich die Werte, Meinungen und Verhaltensweisen wieder einmal ändern, wird alles wieder an den rechten Platz gerückt, und ihr werdet ernten, was ihr gesäht habt.

Zur Zeit muss man zwar den starken Mann spielen, um geachtet zu werden, man muss die Leute ein wenig an die Wand drücken, sich bissig zeigen und sie ordentlich auf Trab bringen, dann wird man von allen als sehr interessanter Mensch angesehen. Das bleibt aber nicht ewig so, denn nach einiger Zeit kommt dann ein anderer starker Mann und macht euch den Garaus. Woher kommt das? Daher, dass ihr diesen Samen ausgestreut habt, und nun werdet ihr von eurer eigenen Saat vergiftet, das ist nur eine Ausgleichsrechnung und eine Frage der Zeit.

Lasst euch nicht durch den Anschein vom Weg abbringen, denn die Äusserlichkeiten haben keine Dauer. Nach einiger Zeit sieht man immer, dass ein gewalttätiger Mensch in die Hände von einem noch grösseren Gewaltmenschen gerät. Sucht also nicht zu eifrig nach Gegenargumenten. die kenne ich schon besser als ihr, und ich kann meine Argumente selbst in Frage stellen; ich bin der erste, der Einwände sucht, um sie zunichte zu machen. Ich warte nicht, bis andere kommen und fragen: "Ja, aber warum ist dies und warum ist das?" In mir selbst packe ich meine Argumente und greife sie selber an; und wenn sie dann aber allen Angriffen standhalten, sage ich: "Das ist pures Gold, also ist es eine Wahrheit." Und die Argumente, die nicht standhalten? Nun, die kann man getrost begraben: "Amen, ruht in Frieden."

Jetzt möchte ich euch ein Bild geben. Stellt euch einen Wald vor mit Tieren, Vögeln, Blumen und den verschiedensten fruchttragenden Bäumen. Welch ein Reichtum! Alle Menschen können sich daran gütlich tun. Nur hat die Sache einen Nachteil, dieser Wald ist nämlich von einer sehr hohen und dicken Mauer umgeben, die ihn unzugänglich macht. Denn diese Mauer ist oben sogar noch mit Glasscherben und Stacheldraht bewehrt. Ausserdem ist der Wald gefährlich durch die Tiere, die darin herumlaufen. Es gibt Bären, Löwen und Tiger, die jeden verspeisen, der sich unvorsichtigerweise dort hineinwagt. Nun braucht ihr aber die Früchte, was ist da zu tun? Auf einmal bemerkt ihr Affen auf den Bäumen. Hurra, ihr seid gerettet! Ihr nehmt einen Korb voll Orangen, geht damit vor die Mauer und fangt an, eine nach der anderen den Affen zuzuwerfen. Und da die Affen perfekte Nachahmer sind, nehmen sie mengenweise Früchte von den Bäumen und werfen sie wiederum euch zu. Ihr braucht sie nur noch aufzulesen und geht schwerbeladen mit Körben voller Früchte wieder heim. Das Geheimnis besteht also darin, den Affen Orangen zuzuwerfen.

Nun werdet ihr wohl sagen: "Ja, was ist denn das für eine Geschichte? Als hätten wir irgendwo die Möglichkeit, uns vor die Mauer eines Waldes zu stellen und Affen mit Orangen zu bewerfen!" Aber das ist ja nur eine bildhafte Darstellung. Habt ihr noch nie einem Sämann auf dem Feld zugeschaut? Er wirft auch "Orangen nach den Affen". Nur sind diese Orangen winzig klein, und die Affen halten sich etwas weiter unten versteckt, nämlich unter der Erde. Wenn der Sämann dann mit seiner Arbeit fertig ist, geht er ruhig heim, und wenn er einige Monate später wiederkommt, bringt er die Ernte ein, um seine Speicher zu füllen.

"Nun gut," werdet ihr jetzt sagen, "wenn das so ist, dann haben wir es begriffen." Nein, ihr habt es noch nicht begriffen, ihr habt das Bild noch nicht entschlüsselt. Die Affen stellen hier die Naturkräfte dar; ob sie nun in der Erde sind oder auf den Bäumen, das spielt keine Rolle, denn das ist nur ein Symbol. Und die Erklärung ist folgendermassen: Das von Gott geschaffene Universum ist wie ein Wald, der alle Schätze enthält, die sich der Mensch nur wünschen kann. Die Mauern sind die Dinge, die sich dem Menschen in den Weg stellen, so dass er sie nicht erreichen kann. Die Affen entsprechen den Geschöpfen der unsichtbaren Welt, und die Orangen sind das Licht und die Liebe, die ihr beschlossen habt durch eure Gedanken und Empfindungen auszusenden. Und was geschieht also dann? Nach einiger Zeit machen die Geschöpfe der unsichtbaren Welt dasselbe wie ihr und werfen euch das Hundertfache an Früchten, das heisst an Segnungen, zu. Sendet ihr allerdings eure Bitterkeit, euren Hass und eure Wut aus, werden auch die euch eines Tages zurückgeschickt.

"Ihr werdet ernten, was ihr gesät habt", das bedeutet auch, dass ihr euch entsprechend eurem gegenwärtigen Tun die Zukunft gestaltet. Durch eure innere Arbeit könnt ihr in jedem Augenblick eurer Zukunft eine neue Richtung geben. Sobald ihr eine Entscheidung trefft, sei es eine gute und eine schlechte, gebt ihr damit eurer Zukunft eine entsprechende Richtung.

Nehmen wir einmal an, ihr habt euch heute entschlossen, Gott zu dienen, den Menschen zu helfen und euch nicht mehr von eurer niederen Natur beeinflussen zu lassen. Sofort wird eure Zukunft schön, licht- und kraftvoll und Wunder über Wunder erwarten euch. Warum erlebt ihr diese noch nicht? Weil die Vergangenheit euch noch gefangenhält. Arbeitet ihr jedoch weiter und bleibt eurem Entschluss und der eingeschlagenen Richtung treu, dann löst sich die Vergangenheit langsam auf, und eines schönen Tages könnt ihr euer göttliches Erbe antreten. Wenn ihr aber euren Entschluss ändert und von neuem ein egoistisches Leben führt, sieht es gleich wieder anders aus, dann bereitet ihr euch eine Zukunft voller Leid und Enttäuschungen. Zwar werdet ihr euch zuerst noch darüber freuen und euren Geschäften weiter nachgehen, denn die Gegenwart bleibt noch gleich, da ihr einige Reserven habt und nicht seht, welch düstere Zukunft euch erwartet. Sind die Reserven aber einmal erschöpft, ist ganz plötzlich auch diese schreckliche Zukunft da. Es ist leicht, die Zukunft zu gestalten, aber es ist schwierig, die Vergangenheit zu bereinigen.

Ich will euch ein weiteres Bild geben. Ihr wollt eine Reise machen und seid noch unschlüssig, ob es nach Nizza oder nach Moskau gehen soll. Nehmen wir an, ihr entscheidet euch schliesslich für Nizza. Von da an steht der Weg fest und auch die Landschaften, durch die ihr kommt, die Stationen und die Begegnungen. In dem Augenblick, in dem ihr in eine bestimmte Richtung aufbrecht, ist alles schon vorausberechnet, ihr müsst eine im voraus festgelegte Reiseroute nehmen. Nicht ihr habt diese Landschaften erschaffen, ihre Existenz hängt nicht von euch ab; was aber von euch abhängt, ist die Wahl der Richtung.

Wir erschaffen die Zukunft nicht. Wenn man sagt, dass der Mensch sich seine Zukunft selbst erschafft, so ist das nur eine Redensart; man sollte besser sagen, dass er seine Richtung wählt. Ihr sagt: "Ich werde diesen Weg dort einschlagen." Meinetwegen, aber deswegen habt ihr doch noch lange nicht erschaffen, was euch auf diesem Weg begegnet. Diese Gegenden und die Wesen wurden vor langer Zeit von Gott erschaffen. Darum erschaffen wir unser schweres Schicksal auch nicht, sondern wir schlagen die Richtung dorthin ein, hin zu Treibsand, zu Sümpfen und gefährlichen Wäldern. Wir entscheiden nur darüber, welchen Kurs wir nehmen, das ist alles. Und wenn es sich um eine herrliche Zukunft handelt, ist es das gleiche; wir entscheiden uns dafür, diese aufzusuchen, denn sie ist schon da und erwartet uns. Im unendlichen Raum gibt es Tausende von Regionen und Sphären, die von unzähligen Geschöpfen bevölkert sind, und je nach unseren Entscheidungen erheben wir uns oder sinken, wenn wir dorthin gehen. Jegliches Unglück und Glück existiert schon; andere haben das alles vor uns erlebt, und seit langer Zeit ist es schon erschaffen. Die Entscheidung, wohin wir unsere Schritte lenken, liegt einzig und allein bei uns.

Darum solltet ihr euch nun entschliessen, liebe Brüder und Schwestern, eure Richtung zu ändern und euch den Regionen des Paradieses zuzuwenden, das Gott vor ewigen Zeiten für euch erschaffen hat.

Omraam Mikhael Aivanhov, Le Bonfin, den 3. August 1968

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